Warum ist die tierärztliche Notdienst-Versorgung – nicht nur in Remscheid und Wermelskirchen – so angespannt? Was sollten Sie bei einem Notfall mit Ihrem Tier beachten?
Die tierärztliche Notfallversorgung, also die Versorgung außerhalb der regulären Öffnungszeiten, ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsversorgung unserer tierischen Begleiter. Doch in
den letzten Jahren hat sich die Situation im Notdienst, nicht nur im Raum Remscheid und Wermelskirchen, sondern bundesweite deutlich angespannt.
Wie evtl. auch bereits Sie erfahren haben, so stellen immer mehr Tierhalter fest, dass die Wartezeiten in Tierarztpraxen länger werden und die Anzahl der Tierarztpraxen, die Notdienste anbieten,
spürbar zurückgeht.
In diesem Beitrag, der Tierarztpraxis Remscheid Süd, erklären wir Ihnen die Gründe für diese Entwicklung und geben Ihnen wertvolle Tipps, worauf Sie bei einem Notfall mit Ihrem Tier – in Remscheid oder Wermelskirchen – achten können.
Darum ist der tierärztliche NOTDIENST Generell ein Thema
- Personalmangel und hohe Arbeitsbelastung
Der Tierärztemangel ist in den letzten Jahren zu einem immer größeren Problem geworden. Viele Tierarztpraxen sind personell knapp besetzt, und das führt dazu, dass die Arbeitsbelastung für das bestehende Team enorm hoch ist. Besonders der Notdienst, der außerhalb der regulären Öffnungszeiten stattfindet, bedeutet für alle Teammitglieder zusätzliche Stunden, oft in der Nacht oder an Wochenenden, was die Arbeitsbelastung noch weiter erhöht.
- Regulierungen und Haftung
Die tierärztliche Notfallversorgung erfordert eine hohe Fachkompetenz und oft schnelle, lebensrettende Entscheidungen. Dies bringt nicht nur eine enorme Verantwortung mit sich, sondern auch rechtliche Anforderungen, die den Betrieb eines Notdienstes komplexer machen. Tierärztinnen und Tierärzte müssen sicherstellen, dass alle medizinischen Standards eingehalten werden, was zusätzlichen Druck erzeugt.
- Es gibt deutlich weniger Tierkliniken
In Nordrhein-Westfalen gibt es seit 2024 für Tierarztpraxen eine gesetzliche Grundlage für die Teilnahme am tierärztlichen Notdienst. Das bedeutet, dass alle Tierärztinnen und Tierärzte, die in einer Praxis mit angeschlossener Hausapotheke tätig sind, grundsätzlich verpflichtet sind, am Notfalldienst teilzunehmen. Dies soll die tierärztliche Versorgung außerhalb der regulären Öffnungszeiten sicherstellen und die Belastung auf viele Schultern verteilen.
Dabei gibt es jedoch Ausnahmeregelungen: Praxen können durch kollegiale Vereinbarungen, wie z. B. in einem Notdienstring, die Notfallversorgung in ihrer Region organisieren. Darüber hinaus können Tierärzte unter bestimmten Umständen von der Teilnahme befreit werden, etwa aus gesundheitlichen Gründen oder bei besonders belastenden familiären Pflichten.
Da immer mehr Tierarztpraxen aus den oben genannten Gründen beschließen, keinen Notdienst mehr anzubieten, konzentriert sich die Notfallversorgung auf weniger Praxen. Dies führt zu längeren Anfahrtswegen für Tierhalter und überfüllten Praxen im Notdienst.
Zudem ist die Zahl der Tierkliniken in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich rückläufig, so dass auch in Tierkliniken meist stark ausgelastet sind und es immer wieder zu langen Wartezeiten kommt.
- Kosten für Praxen und Tierhalter
Die Aufrechterhaltung eines Notdienstes ist für viele Tierarztpraxen finanziell und organisatorisch aufwendig. Notdienste erfordern zusätzliche personelle Ressourcen und spezielle medizinische Ausrüstung, was die Betriebskosten in die Höhe treibt. Diese Kosten spiegeln sich auch in den Gebühren wider, die im Notdienst oft höher ausfallen als zu regulären Sprechzeiten.
Bitte beachten Sie bei einem Notfall mit Ihrem tier folgende Tipps:
- Ist es tatsächlich ein Notfall?
Für Tierhalter ist es natürlich besonders wichtig, im Vorfeld einschätzen zu können, ob es sich um einen echten Notfall handelt oder nicht, da dies nicht nur für das Wohl des Tieres, sondern auch für die gesamte Notfallversorgung entscheidend ist. Nur wenn eine Überlastung der Notdienstbereitschaft vermieden wird, können die verfügbaren Ressourcen für die Behandlung echter Notfälle genutzt werden.
Tipp: Prüfen Sie bitte im Vorfeld, ob es sich bei Ihrem Tier tatsächlich um einen akuten, sofort behandlungsbedürftigen Notfall handelt.
Sollten Sie unsicher sein, ob es sich um einen sofort behandlungsbedürftige Notfall handelt, oder brauchen Sie dringend einen tierärztlichen Rat – außerhalb unserer Öffnungszeiten? Dann empfehlen wir Ihnen den Service von Pfoten-Doctor, der digitalen Tierarztpraxis.
- Notfallversorgung rechtzeitig planen
Informieren Sie sich im Vorfeld, welche Tierarztpraxis der Region Remscheid und Wermelskirchen Notdienst anbietet. In unserer Region gibt es einen sogenannten tierärztlichen Notdienst-Ring für
die Wochenenden und Feiertage, sodass Sie – zu diesen Zeiten – immer wissen, welche Tierarztpraxis einen Notdienst anbietet.
- Rufen Sie vorher an
Bevor Sie sich auf den Weg zur Tierarztpraxis oder Tierklinik machen, rufen Sie im Notfall unbedingt an. So kann das Praxisteam die Dringlichkeit des Falls einschätzen und sich bestmöglich vorbereiten. Auch Wartezeiten und Anfahrtswege lassen sich so besser planen.
- Bereiten Sie sich auf mögliche Wartezeiten vor
Gerade im Notdienst kann es zu längeren Wartezeiten kommen, da die Fälle nach Dringlichkeit priorisiert werden. Bringen Sie Geduld mit und denken Sie daran, dass es auch für das tierärztliche Praxisteam eine stressige Situation sein kann, in der jeder Patient bestmöglich versorgt werden soll.
- Notfall-Checkliste für Ihr Haustier
Es ist hilfreich, immer eine Notfall-Checkliste für Ihr Tier griffbereit zu haben. Diese könnte Informationen wie Allergien, laufende Medikamente, Vorerkrankungen und die Chipnummer Ihres Tieres enthalten. Im Notfall spart das Zeit und ermöglicht dem Tierarzt eine schnelle und gezielte Behandlung.
- Finanzielle Vorbereitung
Da die Kosten im Notdienst oft höher sind, sollten Sie sich darauf vorbereiten. Notfallbehandlungen sind oft unerwartet und können teuer werden. Es kann
hilfreich sein, eine Tierkrankenversicherung abzuschließen oder eine Rücklage für solche Fälle zu bilden.
Besser gut informiert – für den fall der Felle!
Unser Team ist gerne für Sie und Ihr Tier da. Und da wir das nicht immer sein können, haben wir Sie gerne informiert, damit Sie – auch bei einem echten Notfall schnell – und richtig
handeln.
Wenn Sie ergänzende Fragen gaben sprechen Sie uns Geren beim nächsten Besuch an, denn regelmässige Vorsorge ist auch eine Vorsorge für einen Notfall.
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